Astrologie gestern und heute

Wie war es eigentlich mit der Astrologie in der Vergangenheit? In der vorchristlichen Zeit waren alle Festlichkeiten oder Rituale auf den natürlichen Kreislauf ausgerichtet, der sich uns Jahr um Jahr im (scheinbaren) Sonnenlauf um den Tierkreis offenbart. Die kosmische Schöpfung war „Gott“, welcher sich in verschiedener Ausprägung zeigte. So gab es die Planetengötter, den Sonnengott, die Sternenmädchen und Götter vom Olymp. Sie alle hatten Namen und wurden ausführlich in mythologischen Geschichten dargestellt. Feierlichkeiten datierten anhand spezieller Planetenstellungen oder Sonnen- und Mondstände. Am besten ist uns diesbezüglich Ostern bekannt, ein Fest, welches sich nach dem Sonnenstand und auch der Mondphase richtet. Dieses Fruchtbarkeitsfest war damals so wichtig, dass es niemals mit einer Sonnen- oder Mondfinsternis zusammenfallen durfte. Einer solchen Finsternis wurde also ausgewichen, indem man dieses Fest auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond ausrichtete. Alles was früher mit Kosmologie zusammenhing, war auch Astrologie. Gewissen Planetenstellungen, sowie auch dem Tierkreis kamen immer auch zwischenmenschliche Bedeutungen zu und persönliche Horoskope wurden auch im Mittelalter erstellt. Diese Sterndeutungskunst wurde in den Klöstern gelehrt. Das Fach Mathematik bestand nicht nur aus einer Zahlenjongliererei, sondern auch aus Geometrie, Musik und Sterndeutung. Die astronomischen Berechnungen nimmt uns heute der Computer ab, aber damals mussten die Planeten und die Anordnung des Tierkreises berechnet und das Horoskop von Hand gezeichnet werden. Astrologie war also Mathematik, Menschenkunde und das überlieferte notwendige Wissen der Astronomie. Diesen Begriff gab es damals allerdings noch nicht. Astrologie und Astronomie waren untrennbar miteinander verbunden. Die astronomische Wissenschaft etablierte sich erst im 18. Jahrhundert mit zunehmender Möglichkeiten der Technik zur Erkundung des Weltalls.
Zwischenzeitlich wurde die Sterndeutung verboten, weil es allzu oft zu unseriösen Voraussagen und zum Orakeln kam. Aus finanzieller Not tummelten sich viele Sterndeuter auf Jahrmärkten, welche nie eine fundierte Ausbildung absolvierten.
Wie ist es heute? Dazu dürfen Sie sich gerne Ihre eigenen Gedanken machen.

Wer die Vergangenheit nicht kennt, macht in der Gegenwart dieselben Fehler und
kann die Zukunft nur schlecht planen.
Als am 27. Februar 380 n.Chr. Kaiser Theodosius das Christentum zur alleinigen Staatsreligion erklärte, gab es ein unsägliches Leid und Gemetzel, Tausende von Verweigerern endeten auf dem Scheiterhaufen. Aber schon Jahre zuvor begannen die Kriege aus Glaubensgründen. Es gab nicht nur die Christenverfolgung, sondern auch die Heidenverfolgung. Einer allein kann schliesslich keinen Krieg führen.

Wenn ich die Planetenkonstellationen von damals und heute betrachte, dann sehe ich durchaus Parallelen. Selbstverständlich gibt es keine zwei gleichen Gesamt-Konstellationen, jedoch sind die Platzierungen der sogenannten Langsamläufer, auch Generationenplaneten genannt, interessant. Diese stehen über Jahre im selben Zeichen. Neptun steht im Zeichen Fische wie anno 380, Pluto und Uranus stehen zwar nicht in denselben Tierkreiszeichen, jedoch auch in kardinalen Zeichen wie damals. Glaube, Religion, Macht(-kämpfe), Unterdrückung sind Themen wie damals. In der positiven Ausprägung können solche Konstellationen jedoch auch Toleranz, ein Miteinander, spirituelle Ausrichtung, innere (Herzens-)Stärke, sowie Eigenverantwortung bedeuten. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir Gegensteuer geben können. Wir leben heute in einer aufgeklärteren Welt. Wir können –jede/r für sich- einiges tun, um der Unvernunft des Tötens entgegenzuwirken. Wir können beten, meditieren, visualisieren oder gemeinschaftliche Heilrituale abhalten. Hauptsache ist, dass wir uns bei all unserem Tun und Denken auf die Liebe ausrichten. Sei es in der Familie, mit Freunden oder bei spontanen Begegnungen. Jede Energie wirkt so, wie wenn man einen Stein ins Wasser fallen lässt. Dieser erzeugt einen Ring, der sich immer mehr ausbreitet. Er wird grösser und grösser, die Ursache aber war nur ein kleiner Stein. Wenn wir alle auch nur „kleine Steine“ sind, und einfach eine freundliche Energie aussenden, dann wirkt sich diese aufs morphogenetische Feld viel grösser aus als wir ahnen. Energie geht niemals verloren, deshalb ist es auch wichtig, was wir über Terroristen denken. Welche „Ringe“ sollen sich ausbreiten? Energieringe voller Hass oder Freundlichkeit und Liebe? Es ist viel zu schwierig, liebevoll an Terroristen zu denken. Also wenden wir doch einfach einen Trick an. Wir lassen unliebsame Menschen im neutralen Raum stehen und lenken unsere Gedanken an jemanden, den wir gerne mögen, oder an den letzten Urlaub oder was immer uns Freude beschert oder bereitet hat. Lassen wir diese Energie fliessen. Nur so ist es möglich, Gegensteuer zu geben, die oben erwähnten Planetenkräfte zu transformieren und Licht ins Dunkel zu bringen. Denn darum geht es schlussendlich. Wir selbst haben es in der Hand, wie die Zukunft aussehen soll. Wir sind es, die in der Dualität leben und immer zu entscheiden haben, wie wir Kräfte nutzen wollen.
In diesem Sinne ist Astrologie keine Vorausschau, sondern ein Wissensvorsprung der Konstellationen und deren Energiepotenzial, welcher uns bewusster und gezielter entscheiden lässt.

Herzlichst
Ruth Rohrer